Um den Quelltext eines Pascal-Programmes einzugeben, ist im Pascal-System ein eigenständiges Textverarbeitungsprogramm enthalten. Mit ihm werden Texte im Arbeitsspeicher des Computers bearbeitet. Eingaben erfolgen über ein Textfenster, das in allen vier Richtungen (nach oben, unten, rechts und links) wie über ein Blatt Papier bewegt werden kann.
Damit die Texte nach dem Ausschalten erhalten bleiben, müssen sie auf Diskette gespeichert werden. Dies geschieht entweder automatisch beim Verlassen des Editors (mit dem Kommando END) oder durch den Editor-Befehl SAVE. Neben dem eigentlichen Text werden auch Informationen über Tabulatoren etc. gespeichert, die somit individuell für jeden Text eingestellt werden können.
Aus drucktechnischen Gründen zeigen alle Bildschirmausdrucke die Bilder, die sich bei der Verwendung im 40-Zeichen-Modus (z.B. beim Anschluß eines Fernsehempfängers am HF-Ausgang) ergeben. Der Editor unterstützt jedoch auch den 80-Zeichen Modus, wobei sogar der gleichzeitige Betrieb zweier Bildschirme möglich ist.
Innerhalb des Pascal-Systems stehen Ihnen über 22-KByte Textspeicher zur Verfügung. Durch den Einschluß von Programmtexten, die auf der Diskette gespeichert vorliegen, können jedoch beliebig große Quelltexte vom Compiler verarbeitet werden. Einzelheiten über die Verwendung dieser sogenannten Include-Files finden sich in Abschnitt 4.4.6.4.
Bei der Arbeit mit dem Editor ist der gesamte Bildschirm (wie ein Formular) in verschiedene Bereiche eingeteilt, die jeweils spezielle Aufgaben besitzten. Mit den Cursortasten können Sie sich frei über den gesamten Bildschirm bewegen, um gezielt in den einzelnen Feldern Texte oder Kommandos einzugeben.
1.COL:0000 SCROLL:HALF COL=0----+----1----+----2----+----3----+ **************** TOP *************** 0000 PROGRAM PROGRAMM1(OUTPUT); 0001 0002 VAR I,N : INTEGER; 0003 R : REAL; 0004 0005 BEGIN 0006 WRITE('N='); READLN(N); 0007 FOR I:= N TO 2*N DO 0008 BEGIN 0009 R:= 1/I; 0010 WRITELN(I:3, R:15); 0011 END; 0012 END. 0013 0014 ************** BOTTOM **************Bild 114: Der Aufbau des Bildschirms im Editor
Bei der gleichzeitige Betätigung der Tasten SHIFT und RETURN wird der gesamte Bildschirm ausgewertet und die eventuell vorhandenen Kommandos ausgeführt. Somit ist es insbesondere möglich, an verschiedenen Stellen des Bildschirms Kommandos einzugeben, die bei der Eingabe von SHIFT und RETURN gleichzeitig ausgeführt werden.
Konkret könnten Sie zum Beispiel im Textbereich Veränderungen durchführen, einen Zeilenblock löschen, einige Zeilen einfügen und gleichzeitig den Scroll-Betrag verändern.
Die Namen und die Bedeutung der einzelnen Bereiche geht aus den folgenden Beschreibungen hervor. Die Namen Kopfzeile, Scroll-Betrag, Statuszeilen, Zeilennummernbereich und Textfenster werden im gesamten Buch zur eindeutigen Identifikation der Bereiche ver- wendet.
In diesem farblich hervorgehobenen Bereich werden (Fehler-) Meldungen des Editors angezeigt. Liegen keine Meldungen vor, so wird die Nummer der ersten Textspalte im Textfenster angezeigt.
1.COL:0041
bedeutet, daß der erste Buchstabe am linken Rand des Textfensters im Text in der Spalte 41 steht. Der Bildschirm ist also um 40 Spalten nach rechts verschoben worden.
Andererseits wird die Kopfzeile auch zur Eingabe von Befehlen, der sogenannten primary-commands (s. Abschnitt 4.2.4) verwendet. Befindet sich der Cursor bei der Eingabe in der Kopfzeile, so wird eine zuvor angezeigte Meldung automatisch ausgeblendet.
Beim horizontalen oder vertikalen Blättern (engl. scrolling) durch den Text verschiebt sich das Textfenster um einen frei wählbaren Betrag, der ebenfalls in der ersten Bildschirmzeile angezeigt wird. Sie können diesen Wert jederzeit durch Überschreiben ändern. Dabei sind folgende Spezifikationen erlaubt:
HALF | Beim horizontalen Blättern verschiebt sich das Fenster um eine halbe Bildschirmbreite, beim vertikalen Blättern um eine halbe Bildschirmhöhe. |
PAGE | Beim horizontalen Blättern verschiebt sich das Fenster um eine ganze Bildschirmbreite, beim vertikalen Blättern um eine ganze Bildschirmhöhe. |
nnnn | Eine vierstellige Zahl kleiner als 128. Bei jedem Blättern verschiebt sich das Fenster um nnnn Spalten bzw. Zeilen. |
Voreingestellt ist der Wert HALF.
Beispiel: Bewegen Sie den Cursor an die Position des Buchstabens H im Wort HALF und überschreiben Sie ihn mit der Ziffer »1«. Nach der Auswertung der Eingabe (SHIFT-RETURN eingeben), wird anschließend in Einerschritten geblättert.
Diese Zeilen werden nur auf Wunsch, z.B. nach dem primary-command PROFILE zwischen der Kopfzeile und dem Textfenster angezeigt. Sie können auch selektiv eingeblendet oder wieder ausgeblendet werden. Der Inhalt dieser Zeilen wird mit dem Text auf Diskette gespeichert, so daß Änderungen dieser Zeilen individuell für jeden Text vorgenommen werden können.
Bis auf die Spaltenmarkierungen können alle Zeilen jederzeit durch Überschreiben verändert werden.
Die Zeile nach MSK= bildet eine Maske, die beim Einfügen neuer Zeilen vorgegeben wird. Innerhalb der Maske sind alle von der Tastatur erreichbaren Zeichen erlaubt. Beim Start des Editors besteht die Maske aus einer Leerzeile.
Beispiel: Durch die Eingabe von (* *)
am rechten Rand der Maske wird bei späteren Einfügeoperationen (line-command I) in jeder Zeile eine öffnende und schließende Kommentarklammer vorgegeben.
In der Zeile hinter BND= wird der Spaltenbereich begrenzt, der für die Texteingabe verwendet werden soll. Auch die Befehle FIND und CHANGE und das 'überlappende' Kopieren (mit dem line-command O) wird auf diesen Spaltenbereich begrenzt. Gültige Zeichen, die jeweils nur genau einmal auftreten dürfen, sind:
> | markiert die letzte Spalte, in der Text eingegeben wird. |
< | markiert die erste Spalte, in der Text eingegeben wird. |
Beim Start des Editors steht < in der ersten Textspalte, während > in der letzten Textspalte steht.
Beispiel: Bei der Eingabe eines mehrspaltigen Textes (z.B. einer Dokumentation) können die Textgrenzen verändert werden, um Einfüge- und Suchoperationen auf den angegebenen Bereich in der Zeile zu begrenzen.
In der Zeile nach TAB= können Tabulatoren gesetzt werden. Jedes Zeichen außer dem Leerzeichen wirkt als ein gesetzter Tabulator, der beim nächsten Bildaufbau als ein Strich ('-') dargestellt wird. Tabulatoren werden im Textmodus (s. Abschnitt 4.2.6) mit der Taste SHIFT-RETURN angesprungen. Am Beginn der Editierung sind alle Tabulatoren gelöscht.
Schließlich wird nach COL= eine Spaltenmarkierung ausgegeben, die zur Orientierung im Text dient: An jeder zehnten Position wird eine Dezimalziffer gedruckt, nach fünf Schritten noch ein Pluszeichen.
Diese letzen beiden Zeilen sind insbesondere bei der übersichtlichen Einrückung von Pascal-Programmen nützlich, um z.B. zu einem BEGIN das schließende END anhand der »Einrückungstiefe« zu finden.
Diese beiden Zeilen kennzeichnen am Bildschirm den Anfang und das Ende des Textes im Arbeitsspeicher. Zu beachten ist die Tatsache, daß man vor der ersten Zeile Text einfügen kann, indem man in der Zeile TOP (vor den Sternen) das Zeilenkommando (line-command) I eingibt.
Alle Textzeilen sind vierstellig von 0000 bis 9999 aufsteigend durchnumeriert. Die Zeilennummern dienen nur zur Orientierung im Text und werden nicht mit dem Text gespeichert. Beim Löschen und Einfügen von Zeilen werden die nachfolenden Zeilen automatisch neu numeriert, so daß der gesamte Text ständig in Einerschritten numeriert bleibt.
Im farblich hervorgehobenen Zeilennummernbereich können ebenfalls Kommandos, die sogenannten line-commands (Zeilenkommandos, s. Abschnitt 4.2.5) eingegeben werden. Dies erreicht man, indem man die Zeilennummern mit den entsprechen Zeichen (D, M, C etc.) überschreibt. Unvollständige Blockkommandos (z.B. >>) werden gespeichert und bleiben an ihrer alten Textposition, auch wenn inzwischen durch Einfügungen oder Löschungen ein Umnumerieren erfolgt ist.
Die eigentliche Texteingabe erfolgt in dem sichtbaren Textausschnitt, der auf dem Bildschirm durch folgende Grenzen bestimmt wird: Das Textfenster beginnt unterhalb der Kopfzeile bzw. der Zeile TOP und endet am unteren Bildschirmrand oder der Zeile BOTTOM. Beim Anlegen eines Textes wurde die maximale Länge einer Zeile definiert. Eine Eingabe längerer Zeilen ist nicht möglich, da nachfolgende Spalten auf dem Bildschirm für Eingaben von der Tastatur gesperrt sind.
Der Cursor wird mit den folgenden Tasten gesteuert, die - soweit möglich - dieselben Funktionen wie im BASIC-Editor besitzen:
CRSR UP | bewegt den Cursor auf dem Bildschirm eine Zeile höher. In Zeile 1 erfolgt ein Sprung in die letzte Zeile. |
CRSR DOWN | bewegt den Cursor auf dem Bildschirm eine Zeile tiefer. In Zeile 25 erfolgt ein Sprung in die erste Zeile. |
CRSR -> | bewegt den Cursor eine Spalte nach rechts. Am rechten Bildrand erfolgt ein Sprung in die erste Spalte der gleichen Zeile. Im Textmodus (s. Abschnitt 4.2.6) folgt der Textausschnitt der Bewegung des Cursors nach rechts, falls er sich innerhalb des Textfensters befand. |
CRSR <- | bewegt den Cursor eine Spalte nach links. Am linken Bildrand erfolgt ein
Sprung in die letzte Spalte der gleichen Zeile.
Es können sowohl die Cursortasten des C-64-Modus als auch die abgesetzten Pfeiltasten benutzt werden. |
HOME | Der Cursor wird in die linke obere Bildschirmecke gesetzt. Befand sich der Cursor bereits an der ersten Position der Kopfzeile, so springt der Cursor zur ersten Position im Scroll-Betrag. |
CLR | Die Kopfzeile wird gelöscht und der Cursor wird an die erste Position der Kopfzeile gesetzt. |
INST | Diese Taste arbeitet nur in der Kopfzeile, den Status- zeilen und im Textfenster. An der momentanen Cursor- position wird ein Leerzeichen eingefügt. Der Text bis zur letzten Textspalte (Markierung > in der Zeile BND=) wird nach rechts verschoben. Ist am Zeilenende kein Platz mehr, so ist die INST-Taste gesperrt. |
DEL | Diese Taste ist ebenfalls nur in der Kopfzeile, den Statuszeilen und im Textfenster aktiviert. Das Zeichen links vom Cursor wird gelöscht und der Text bis zur letzten Textspalte (Markierung > in der Zeile BND=) wird nach links verschoben. |
RETURN | Die Wirkung dieser Taste ist abhängig vom momentan gültigen
Eingabemodus: Befindet sich der Cursor im Textfenster und ist der Textmodus
aktiviert, so erfolgt ein Sprung zur ersten Textspalte (Markierung <
in der Zeile BND=) der nachfolgenden Textzeile. Dabei folgt das Textfenster
der Bewegung des Cursors. Ansonsten springt der Cursor zur ersten Bildschirmspalte der Folgezeile. In der letzten Bildschirmzeile springt der Cursor zur ersten Bildschirmzeile. |
SHIFT RETURN | Diese Tastenkombination wertet den aktuellen Bildschirm aus. Alle Kommandos
werden gelesen und ausgeführt. Im Textmodus erfolgt außerdem
ein Sprung zum nächsten gesetzten Tabulator in der Zeile. Ist kein
Tabulator gesetzt, so springt der Cursor an den Textanfang (Markierung <
in der Zeile BND=) der Folgezeile. Statt der Taste RETURN kann auch alternativ die Taste ENTER beim Ziffernblock betätigt werden. Die folgenden Funktionstasten bewegen generell (nicht nur im Textmodus) den gesamten Bildschirmausschnitt. Befindet sich der Cursor beim Blättern im Textfenster, so bleibt er auf seiner Textposition, falls diese auf dem folgenden Bild noch vorhanden ist, ansonsten springt er in die linke obere Bild- schirmecke. Befindet sich der Cursor außerhalb des Textfensters, so bleibt er auf seiner Bildschirmposition. |
F1 | Das Textfenster wird nach oben um den gewählten Scrollbetrag verschoben. Dadurch werden Zeilen mit niedrigeren Zeilennummern sichtbar. |
F3 | Das Textfenster wird um den gewählten Scroll-Betrag zum Textende hin verschoben. |
F5 | Das Textfenster wird um den gewählten Scroll-Betrag nach rechts verschoben. |
F7 | Das Textfemster wird um den gewählten Scroll-Betrag nach links (zum Zeilenanfang hin) verschoben. |
F2 | Der letzte FIND-Befehl wird wiederholt (s. Abschnitt 4.2.7). Der Cursor wird auf die entsprechende Text- position gesetzt. |
F4 | Der letzte CHANGE-Befehl wird wiederholt (s. Abschnitt 4.2.8). Der Cursor wird auf die geänderte Textstelle gesetzt. |
Außerdem lassen sich noch die Tasten SHIFT RUN/STOP, HELP, F6 und F8 mit Text- und Kommandosequenzen belegen. Nähere Einzelheiten hierzu finden Sie in Abschnitt 4.2.13.
Alle anderen Sondertasten (RVS ON, CTRL BLK, ESC, ALT) werden nicht ausgewertet, sondern als Steuercodes angezeigt und auch in den Text eingefügt.
Beispiel: Sie könnten z.B. in eine WRITE-Anweisung das Steuerzeichen für die Umschaltung auf invertierte Darstellung (RVS ON) aufnehmen. Das Zeichen »RVS ON« wird am Bildschirm als ein invertiertes »R« dargestellt:
WRITELN('RDieser Text wird invers gedruckt');
Drucken Sie jedoch den Quelltext mit diesem Steuerzeichen, so wird der Drucker das Zeichen interpretieren und den Text im Listing invers drucken. Deshalb sollten Sie lieber folgende Eingabe verwenden, die darüber hinaus auch leichter zu lesen ist:
WRITELN(CHR(18), 'Dieser Text wird invers gedruckt');
Diese globalen Kommandos beziehen sich auf den gesamten zu editierenden Text. Sie werden im Klartext, also nicht als verschlüsselte Tastenkombinationen in der Kopfzeile eingegeben. Die dort angezeigte Meldung wird dabei automatisch ausgeblendet. Viele Befehle lassen sich auf die ersten Buchstaben abkürzen, so daß Sie statt des Kommandos LOCATE auch folgende Abkürzungen verwenden können:
LOCAT, LOCA, LOC, LO, L
Die Befehle werden bei der Eingabe der Tastenkombination SHIFT-RETURN oder automatisch bei jedem Blättern ausgeführt. Einige Kommandos erwarten weitere Parameter. Diese Parameter müssen durch mindestens ein Leerzeichen vom Kommandowort getrennt sein:
LOCATE 4 (richtig) LOCATE 4 (richtig) LOCATE4(falsch)
Sind Parameter nur optional, so wird der Parameter in eckigen Klammern aufgeführt. Daher sind die beiden folgenden Kommandos korrekt:
SAVE oder SAVE 8
Wird ein Befehl eingegeben, der in der folgenden Tabelle nicht aufgeführt ist, so wird der Inhalt der gesamten Kopfzeile als ein Befehl an die momentan angemeldete Diskettenstation gesendet.
SCRATCH0:TEXT1.P
Falls Sie diesen Text in der Kopfzeile eingeben und mit der SHIFT-RETURN Taste bestätigen, so wird an die angemeldete Diskettenstation das Kommando zum Löschen der Datei »TEXT1.P« im Laufwerk 0 geschickt. Wurde diese Datei gefunden, so wird sie gelöscht und die Diskettenstation bestätigt die Aktion mit der Meldung
01, FILES SCRATCHED, 01, 00
Die Meldungen der Diskettenstation haben immer das Format
Fehlermeldung, Fehlertext, Spur, Sektor
Die Beschreibung aller Diskettenkommandos und der möglichen Meldungen der Floppy finden Sie im BASIC-Handbuch in den Kapiteln 6.8 bis 6.95 und 8.2. Es folgt eine Auflistung aller verfügbaren primary-commands:
RESET Kurzform: RES
Mit diesem Befehl werden alle Statuszeilen, die z.B. mit PROFILE eingebelendet wurden, wieder ausgeblendet. Außerdem werden alle unvollständigen Blockbefehle (line-commands wie z.B. eine einzelne DD Markierung) aufgehoben. Der Textmodus (s. Abschnitt 4.2.6) wird ausgeschaltet. Die Funktionstasten »F2« und »F4« (s. Abschnitt 4.2.9) werden deaktiviert. Die mit REPEAT einschaltbare Wiederholfunktion für alle Tasten wird ausgeschaltetet.
PROFILE Kurzform: PROF
Es werden die Statuszeilen »MSK=«, »BND=«, »TAB=«, und »COL=« zwischen der Kopfzeile und dem Textfenster in dieser Reihenfolge eingeblendet.
MSKS Kurzform: MSK
Die Einfügemaske »MSK=« wird angezeigt (s. Abschnitt 4.2.2.3).
BNDS Kurzform: BND
Eine Zeile mit den aktuell gültigen Textgrenzen wird angezeigt (s. Abschnitt 4.2.2.3)
TABULATOR Kurzform: TAB
Eine Zeile mit den gesetzten Tabulatoren wird angezeigt (s. Abschnitt 4.2.2.3)
COLUMNS Kurzform: COL
Direkt oberhalb des Textfenststers wird eine Zeile mit Spaltenmarkierungen angezeigt. Die Markierungen beziehen sich nicht auf Bildschirm- sondern auf Textspalten, so daß sich die Markierungen beim horizontalen Blättern verändern.
END [Geräteadresse] Kurzform: END
Der Text wird wie nach dem primary-command SAVE gespeichert. Tritt beim Speichern kein Fehler auf, so wird der Editor verlassen. Sie erreichen danach das Pascal-Menü.
CANCEL Kurzform: CAN
Der Text wird nicht auf Diskette gespeichert. Sie verlassen den Editor und kehren zum Pascal-Menü zurück. Mit diesem Befehl können Sie schnell zwischen Editor, Compiler und Laufzeitsystem hin- und herschalten, ohne auf die langsame Diskettenstation zu warten. Jedoch sollten Sie in regelmäßigen Abständen den Text mit SAVE oder END sichern, um vor zu großen Datenverlusten durch Fehlbedienung des Systems geschützt zu sein.
SAVE [Geräteadresse] Kurzform: SAVE
Mit diesem Befehl wird der Inhalt des Arbeitsspeichers auf Diskette unter dem Namen gespeichert, der beim Eintritt in den Editor vergeben wurde.
Zunächst wird eine eventuell vorhandene Datei gleichen Namens auf der Diskette gelöscht. Anschließend wird der editierte Text zusammen mit den Statuszeilen auf der Diskette gespeichert. Zur Sicherheit wird anschließend ein Vergleich zwischen den gespeicherten Daten und dem Inhalt des Arbeitsspeichers durchgeführt. Stimmen beide nicht überein, so werden die obigen Schritte wiederholt. Tritt beim Speichern eine Fehlermeldung der Diskettenstation auf, so wird das Speichern unterbrochen und die Fehlermeldung angezeigt:
26, WRITE PROTECT ON,18,10
signalisiert z.B., daß Sie den Schreibschutz der Diskette nicht entfernt hatten, während die Fehlermeldung
SYSTEM ERROR NR:5
darauf hindeutet, daß die Diskettenstation nicht eingeschaltet ist.
Wird eine ganze Zahl hinter SAVE oder END genannt, so handelt es sich dabei um die Geräteadresse einer Diskettenstation an der seriellen Schnittstelle, auf der die Daten gespeichert werden sollen. Fehlt eine solche Angabe, so werden die Daten auf der angemeldeten Diskettenstation (s. primary-command DRIVE) gespeichert.
TEXT Kurzform: TE
Mit diesem Befehl schalten Sie den Textmodus (s. Abschnitt 4.2.6) ein. Beim Aufruf des Editors wird der Textmodus automatisch eingeschaltet.
REPEAT Kurzform: REP
Alle Tasten (auch die Funktionstatsten) erhalten eine Repeat-Funktion. Damit werden Tasten, die länger gedrückt gehalten werden, automatisch wiederholt.
LOWER Kurzform: LOW
Standardmäßig ist der Bildschirm innerhalb des Editors auf die Anzeige von Großbuchstaben und Grafikzeichen eingestellt. Alternativ können Sie jedoch mit diesem Befehl auf die Darstellung von Klein- und Großbuchstaben umstellen. Grundsätzlich müssen jedoch Namen und Befehle in Pascal-Programme ohne Betätigung der SHIFT-Taste eingegeben werden. Nur innerhalb von Kommentaren und Strings dürfen beliebig Groß- und Grafikzeichen verwendet werden.
UPPER Kurzform: UP
Die Bildschirmdarstellung wird wieder auf Großschrift und Grafikzeichen umgestellt. Ein Mischen der Darstellung in Kleinschrift und Grafikzeichen innerhalb eines Textes ist nicht möglich.
LOCATE [Zeilennummer] Kurzform: L
Das Textfenster wird vertikal so verschoben, daß die Zeile mit der genannten Zeilennummer als erste Zeile am Bildschirm erscheint. Wird eine zu große Zeilennummer angegeben, so wird zum Ende des Textes (dort steht die Zeile BOTTOM) geblättert. Fehlt die Angabe einer Zeilennummer, so entspricht dies dem Kommando
LOCATE 0
Es wird also zum Textanfang (dort steht die Zeile TOP) geblättert.
DIRECTORY [Suchmuster] Kurzform: DIR
Dieses primary-command zeigt den Inhalt der Diskette im angemeldeten Laufwerk an. Mit dem optionalen Suchmuster können Sie die anzuzeigenden Dateien näher spezifizieren. Die Regeln für den Aufbau des Suchmusters sind bei der Beschreibung des Befehls »@« im Pascal-Menü und im BASIC-Handbuch in Abschnitt 6.5 genannt. Ist die Ausgabe länger als eine Bildschirmseite, kann sie mit der NOSCROLL-Taste angehalten werden. Am Ende der Ausgabe wird auf die Betätigung einer Taste gewartet, bevor der Bildschirm im Editor neu aufgebaut wird.
SWAP Kurzform: SWA
Dieser Befehl ist der Schlüssel zur simultanen Verwendung eines 40- und eines 80-Zeichen Monitors im Editor. Außerhalb des Editors können Sie jederzeit mit der Tastenfolge »ESC« und anschließend »X« von einem Bildschirm zum anderen schalten. Innerhalb des Editors erfolgt diese Umschaltung mit dem primary-command SWAP. Sie könnten somit theoretisch auf dem 40-Zeichen Bildschirm einen Textausschnitt darstellen, während Sie auf dem 80-Zeichen Bild- schirm an einer anderen Textposition neue Eingaben vornehmen.
Beim C-128 ist die Anzeige im 40-Zeichen Modus nur möglich, falls die Taktfrequenz des Prozessors 1 MHz beträgt. Sollten Sie also beim Umschalten in den 40-Zeichen Modus nur ein einfarbiges Bild sehen, können Sie den Editor mit CANCEL verlassen und in BASIC das Kommando SLOW eingeben.
Arbeiten Sie jedoch nur im 80-Zeichen Modus, so sollten Sie den Rechner im FAST-Modus betreiben, da dadurch die Bildaufbauzeit halbiert wird.
DRIVE Geräteadresse Kurzform: DRIVE
Beim Start des Pascal-Systems wird zum Laden und Speichern standardmäßig auf die Diskettenstation mit der Geräteadresse 8 zu- gegriffen. Besitzen Sie jedoch mehrere Diskettenstationen mit verschiedenen Geräteadressen (8,9,10,...), so können Sie diese mit dem Befehl DRIVE gefolgt von der Geräteadresse anmelden. Anschließend beziehen sich alle Lade- und Speicheroperationen, sowie die Diskettenbefehle, die in der Kopfzeile eingegeben werden können, auf dieses Laufwerk.
Andererseits können Sie bei den Operationen SAVE, END und COPY eine Geräteadresse nennen, die nur für diese Operation Gültigkeit besitzt. Das bedeutet, daß das angemeldete Laufwerk nicht ver- ändert wird.
FIND Kurzform: F
Mit diesem Befehl wird nach Zeichenfolgen im Text gesucht. Es ist eine Reihe von Parametern zulässig, die in Abschnitt 4.2.7 explizit beschrieben sind.
CHANGE Kurzform: C
Mit diesem primary-command ist das gezielte Ersetzen von Zeichenfolgen durch andere Zeichenfolgen möglich. Dieser Befehl wird in einem separaten Abschnitt (4.2.8) beschrieben.
INPUT Kurzform: IN
Dieser Befehl erlaubt das Einfügen sequentieller Dateien von beliebigen Peripheriegeräten an einer frei wählbaren Textposition. Zur Ausführung des Kommandos (nach Betätigung der SHIFT-RETURN- Taste) gelangen Sie in ein spezielles Menü, das in Abschnitt 4.2.10 beschrieben wird.
OUTPUT Kurzform: OUT
Dieser Befehl ist das Gegenstück zum primary-command INPUT: Der Inhalt des Arbeitsspeichers wird als sequentielle Datei an ein Peripheriegerät geschickt. Wie bei dem Befehl INPUT kann die Ausgabe in einem eigenen Menü gesteuert werden (s. Abschnitt 4.2.11).
COPY [Geräteadresse] Kurzform: COPY
Um Teile bereits erstellter Texte von der Diskette zu lesen, können Sie dieses Kommando verwenden. Die geladenen Teile können an einer beliebigen Stelle im Text eingefügt werden. Die Bedeutung des Parameters »Geräteadresse« wird ebenfalls in Abschnitt 4.2.12 beschrieben.